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Wann ist Mann ein Mann? Die Frage wird zunehmend zu einer Bewegung!

Herbert Grönemeiner hat die Frage in seinem gleichnamigen Song bereits vor 35 Jahren gestellt…Männer sind furchtbar stark, Männer müssen durch jede Wand, müssen immer weiter, Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit, Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht, werd’n als Kind schon auf Mann geeicht, außen hart und innen ganz weich…da lasten jede Menge Erwartungen, und binden gleichzeitig unerfüllte Sehnsüchte dem vermeintlichen Idealbild eines Mannes zu entsprechen.

Wie sieht dieses Idealbild aus?

Berufliche Entwicklung ist das zentrale Anliegen des Mannes. Nach seiner Ausbildung hat er idealerweise in einer Tätigkeit Fuß gefasst, in der er seine Talente und Fähigkeiten ausleben und weiterentwickeln kann. Macht Karriere, erarbeitet sich wirtschaftlich und sozial eine gute Stellung, verdient gutes Geld, und verschafft sich somit eine finanzielle Grundlage für ein existenzielles Fundament. Dynamisch, Jung, erfolgreich, hält sich körperlich fit und gesund, ist potent, kann etwas, leistet etwas, also ist er etwas. Die Welt steht im offen. Die Grenzen des Möglichen sind die Sterne nach denen er zu greifen wagt. Stetig neue und wechselnde Anforderungen und Herausforderungen im Job und dem persönlichen Umfeld sind der Zündstoff für Antrieb und Willenskraft. Permanente Stimulanz sorgt für ein abwechslungsreiches Alltagsleben.

Was für eine geile Zeit. Das sind unsere Jahre, in denen wir Männer in Kraft und Saft stehen. Beachtet, wertgeschätzt, belobigt und belohnt, motiviert, zielstrebig und siegessicher, blickt Mann selbstbewusst in die Zukunft. Familiengründung, Kind zeugen, Haus bauen,…was soll schiefgehen, der Rubel rollt…

Vielleicht ein wenig klischeehaft, aber ich habe beobachtet, dass es bei vielen Männern so ist. Bei mir war es so.

Doch der dynamische Mann ist einer von vielen, auf der breiten, ausgebauten Straße, auf der alle von A nach B hetzen, und wenn Mann schneller sein kann als andere, sind einem selbstbewussten Mann Neider und Bewunderer gleichsam recht.

Aber Leben ist stete Veränderung.

Vieles wird zur Gewohnheit und zur alltäglichen Selbstverständlichkeit, Status, Titel, Erfolg, Geld… noch mehr, schneller, höher, weiter,… die Dopamin-Kicks werden flacher,… die Anerkennungen unserer Frauen leiser, die Kritiken lauter, die Partnerschaftlichen Probleme größer. Unsere Konflikte versuchen wir mit Erklärungen, deren Worte dem Geist unserer Erziehung von Eltern und Gesellschaft entspringen zu lösen.

Somit ist die Bühne für die Krise bereitet, in der Mann möglicherweise sein Schaffen und Wirken hinterfragt. Denn Spätestens ab der Lebensmitte bröselt die Frage – wann ist Mann ein Mann, immer mehr Männern ins Getriebe. Zum Hochschalten, noch mehr Gas geben, um auf der breiten, vorbelegten Straße im Leistungs-, und Belohnungssystem dem vermeintlichen Glück hinterher zu jagen, brauchts Energiereserven die irgendwann an der Gesundheit und der Lebensfreude zehren. Aber die Rechnungen von all den erworbenen Errungenschaften wollen bezahlt werden. Also muss es ja irgendwie weitergehen. Kopf hoch, manchmal muss Mann eben die Zähne zusammenbeißen. Erst wenn sich der Balance Akt zwischen innerer und äußerer Welt nicht mehr ausgeht, wenn die Bedeutsamkeit und der Sinn beflissenen Tuns abgeht, wenn wir ständig unter Strom stehen, wenn das System heiß gelaufen ist, sind wir gezwungen die Reisleine zu ziehen, weil der Körper streikt und ausgebrannt ist.

Doch für die Gesundheit und das Wohlergehen ist gesorgt, wenn‘s dich aus der Bahn wirft

Womit du rechnen musst, auch wenn dich niemand vorher über die Risiken und Nebenwirkungen gewarnt hat, als du in das Hamsterrad einsteigen bist. Aber dafür steht die Heileweltsymptomlindernderungspharmaindustrie Gewehr bei Fuß, dich wieder fit zu machen, damit du schnellstmöglich wieder einsteigen kannst, ins Radl, dass sich ja schließlich weiter drehen muss, schneller, höher, weiter…Wir sind ja schließlich die Krönung der Schöpfung – intelligente Wesen – angetreten aus allem das optimale rauszuholen,…aus uns, und aus den Ressourcen unseres Ökosystems Erde. Nichts entkommt den ökonomischen Normen – unsere Umwelt, die Tiere, die Nahrungsmittel, sowie der Mensch, als wirtschaftlicher Kostenfaktor, welche wir als Objekte und als Maß des Fortschritts in unserem Systems deklarieren. Es muss sich rechnen! Du als Mensch, als Mann musst dich rechnen, sonst wirst du ausgetauscht.

Der nächste bitte…

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