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Stabfechten – Da kommen bei mir Erinnerungen an meine Kindheit hoch. Als ich mit meinem Bruder mit selbst gesammelten Stöcken aus dem Wald ‚gekämpft’ habe. Wir waren die Musketiere des Königs… Nun also das Gleiche als gestandener Mann von 60 Jahren ? Ja klar ! Ich war sofort dabei als der Vorschlag in unserer Gruppe aufkam.

Nun treffen wir uns also mit Arne zu einem Schnupperabend Stabfechten. Arne betreibt das Stabfechten seit seinem 12. Lebensjahr. Er hatte damals in einem Schülercircus am damaligen ‚Stockfechten’ mitgewirkt. Heute ist Arne der Leiter eines Instituts für Stabfechten, einer Disziplin, die er selbst aus Stockkampf und Säbelfechten entwickelt hat. Entsprechend viel weiß er an Hintergründen darüber zu berichten. Z.B. wie Ausdrücke (hieb- und stichfest sein) aus dem Fechten Eingang in unseren Sprachgebrauch gefunden haben. Oder dass bekannte Persönlichkeiten wie der Künstler Albrecht Dürer begeisterte Fechter waren. Dürer hat sogar selbst ein Buch über die Fechtkunst geschrieben.

Nun stehen wir also auf einer großen Wiese im Stuttgarter Killespark. Wir, das sind 8 Männer einer Männergruppe. Jeder von uns hat einen Stab in der Hand und wartet darauf was kommt. Noch nicht ahnend, dass wir uns in 2 Stunden schon in einem freien Kampf gegenüberstehen werden.

Nach dem Aufwärmen bekommen wir erst einmal die Grundlagen gezeigt. Stabhaltung, Schlagmöglichkeiten, Schlagausführungen. Das ist für manchen gar nicht so einfach zu koordinieren. So ein Schlag verlangt einiges an Koordination und Geschicklichkeit. Es gibt Schläge von oben, von links und rechts, hoch und tief. Arne zeigt uns alle 12 Schläge. Für uns heute Abend werden aber 3 davon ausreichen.

Zunächst üben wir diese Schläge ohne Partner. Jeder für sich. Dann mit einem Partner gegenüber, der jedoch aßer Reichweite steht. Dann wird es ernster. Wir gehen bis auf Reichweite an unseren Übungspartner heran. Wir führen die Schläge jetzt achtsam und kontrolliert aus, um unseren Gegenüber nicht zu verletzen. Dabei ist eine Herausforderung auch, die richtige Entfernung für einen Schlag mit dem Stab abzuschätzen und einzunehmen. Für eine Armlänge ist man das noch gewohnt. Mit Stab muss man sich dazu erst zurechtfinden.

Bevor wir nun Stab gegen Stab schlagen bekommen wir zu den einzelnen Schlagtechniken die jeweiligen Abwehrtechniken beigebracht und üben diese ein. Das Schwierigkeitsniveau steigt. Wir dürfen jetzt abwechselnd schlagen und abwehren. Alles fogt noch einer vorhersehbaren Choreografie, jedoch verlangt bereits dies enorme Konzentration: sich nach einem Schlag sofort auf die Abwehr eines wechselnden Angriffes einzustellen.

Jetzt kommt der Höhepunkt des Abends Wir kämpfen mit einem Partner einen freien Kampf. Das heißt, du weißt nicht, wann dein Gegner schlägt, wie dein Gegner schlägt und willst aber selbst einen guten Schlag anbringen. Das verlangt ein Höchstmaß an Konzentration und Achtsamkeit. Macht aber auch enorm viel Spaß !

Inzwischen ist es dämmrig und frischer geworden und unser Training neigt sich dem Ende zu. Zum Abschluss und Aufwärmen dürfen wir uns nochmal richtig auspowern und das geht im Stabfechten so: Einer hält seinen Stab (inzwischen will ich vom Schwert reden) mit beiden Händen vor sich und der andere schlägt mit aller Kraft und Schnelligkeit auf diesen Stab ein. Da geht einem in kürzester Zeit die Luft aus. Man kann dabei alles rauslassen !

Es war ein toller Abend. Ich denke gerne daran zurück.

Michael, Mitglied der Männergruppe von Carsten in Stuttgart

Hintergrundinfos:

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